Was ist Narzissmus:
Da ich vor kurzem eine interessante, wenn auch schauderhafte Begegnung mit einer echten "Vollblut"-Narzisstin hatte, der Ansporn für folgenden Narzissten-Blog. Ein Blog für diejenigen die mit Narzissten zu tun haben und das Verhalten verstehen möchten oder müssen. Aber auch vielleicht für Narzissten selber. Und es lohnt sich ganz sicher für jeden!
Wer kennt nicht den Spruch: "Liebe Deinen nächsten wie Dich selbst". Anscheinend ist also eine gesunde Selbstliebe (Selbstachtung) völlig normal und Voraussetzung auch um seinen Nächsten ebenso zu achten und zu lieben. Aber wieviel Selbstliebe ist dann doch zu viel? Wann fängt Narzissmus an. Und was ist überhaupt Narzissmus der Definition nach?
Auf Wiki findet sich folgendes: "Der Ausdruck Narzissmus steht alltagspsychologisch und umgangssprachlich im weitesten Sinne für die Selbstverliebtheit und Selbstbewunderung eines Menschen, der sich für wichtiger und wertvoller einschätzt, als urteilende Beobachter ihn einschätzen. In der Umgangssprache bezeichnet man eine stark auf sich selbst bezogene Person, die anderen Menschen weniger Beachtung als sich selbst schenkt, als Narzissten". https://de.wikipedia.org/wiki/Narzissmus
Also kurz und knackig gesagt, das fix eingebaute Schema im Kopf: "Ich komme immer zuerst, die anderen sind mir egal, weil ich einzigartig, allmächtig und mir keiner was anhaben kann. Daher was ich sage zählt, ich!" Und keine Angst, jeder machte schon mal klitzekleine Ausflüge ins Reich des Narzissten!
Erkennungs-Merkmale von Narzissten:
- Überaus selbstsicheres Auftreten, wird oftmals deswegen auch bewundert. Filmstar-artiges Benehmen. Um Narzissten scharen sich dann diese Bewunderer (quasi als sein Hofstaat...). Bis der Hofstaat merkt was los ist und sich aus den Staub macht...dann steht er wieder allein da. Also wenn ein Narzisst den Raum betritt kann das nicht ignoriert werden, es wirkt ähnlich als wenn ein Weltstar die Bühne betritt.
- Redet gern und überaus wortgewandt, vor allem auch mitreißend. Manchmal (nicht immer) haben Narzissten auch eine stark charismatische Ausstrahlung. Und viele haben Charme, denn das wissen sie, damit erreicht man viel (für sich). Die hinter dieser schönen Fassade stehende eisige Persönlichkeit wird dann oft erst nach einiger Zeit erkannt und man wendet sich rasch mit Grausen. Denn viele Partner von Narzissten beschreiben auch plastisch, in deren Nähe fühle man sich, als würde man regelrecht nach und nach emotional erfrieren. Das merken Narzissten selber aber nicht, denn ihnen fehlen empathische Fähigkeiten völlig. Sie sind blind dafür.
- Narzissten machen was sie wollen. Können deswegen nicht, oder nur schwer gebändigt werden, weil sie sich nicht unterordnen können.
- Vor allem ihre Meinung zählt (gnadenlos und immer). Wird diese nicht anerkannt, kommen Narzissten als Dampfwalze daher und setzen es dennoch irgendwie durch. Weigert man sich niedergewalzt zu werden, wird mit allen Mitteln weiter manipuliert bis das Ziel erreicht ist.
- Wenn andere nicht machen, was sie wollen wird geschmollt und zwar sowas von! Der Narzisst versucht dann alle Situationen so zu manipulieren, als wär man eh immer und generell selber schuld. Die Betroffenen die mit Narzissten Umgang haben (müssen), bekommen über lange Zeit oft ziemliche Komplexe und Selbstzweifel und werden klein. Das will ein Narzisst aber auch erreichen und suhlt sich regelrecht darin, weil er Macht über den anderen ausspielen kann. Und damit selber größer erscheint. (In seinen Augen).
- Lügen: Narzissten sind wie bereits erwähnt Meister im Verdrehen, leider auch Meister im Lügen. Sie sind sich ihrer Lügen erstaunlicherweise oft gar nicht immer richtig bewusst. Es geht immer was ihnen gerade am besten nützt. "Liebe Dich selbst."
- In Beziehungen haben sie sehr große Ansprüche. Wenn diese nicht erfüllt werden, gibt es Druck, bis der andere nachgibt und er erreicht hat was er sich vorstellt. ...die Beziehung wird toxisch. Zeit für den Partner, Zeit für Aussprachen? Fehlanzeige, da wird bei anstehenden Gesprächen laut mit den Fingern getrommelt und gern auch auffällig auf die Uhr gesehen.
- Sie zeigen definitiv auffällig was sie haben und sie haben! Oftmals großer Besitz, ein luxuriöses Auto, noch ein Auto, ein Boot, noch eine Wohnung, ein Haus, noch eine Wohnung, noch 2 Boote, 20 Uhren, mehr, mehr, mehr. Es kann eigentlich gar nie genug sein. Und immer nur das Beste. Selbstdarsteller, Blender, ausgeprägter Selfiewahn. Sie wissen es sich promiartig zu inszenieren.
- Soziales Engagement ist bei Narzissten durchaus auch, teilweise sogar sehr auffällig, zu beobachten. Aber ein Narzisst engagiert sich gern, damit er nicht so schnell als ein solcher erkannt wird. Er versucht hier gezielt zu verschleiern, weil sonst der ganze neue Hofstaat natürlich sofort wieder abhaut. Oder er gibt sich sozial um etwas Bestimmtes zu erreichen, mehr Umsatz usw. Oder um einfach wieder einmal hervorzustechen und nebenbei natürlich gut gestylt sehr gut im Mittelpunkt dazu stehen.
- Auch im Restaurant kann man eventuelle Narzissten gut erkennen: Eine Portion? Ha, her damit, es kann nie genug an Köstlichkeiten geben. Wo bleiben die Trüffel, Champagner und Kaviar? Leere Kleiderschränke?! Leere auch hier wäre bei einigen (nicht allen) Narzissten ein Grund sofort in schwere Depression zu verfallen. Sie brauchen Äußerlichkeiten und vor allem materiellen Dinge, um ihre Fassade perfekt aufrechtzuerhalten. Eben für die dringend benötigten Bewunderer, bzw. den Hofstaat...usw. So lässt es sich herrlich von den Untertanen die "Huldigungen" empfangen und das Bauchgepinsel. Das genießen Narzissten, für das lohnt es sich wirklich zu leben!
- Sie wollen daher Anerkennung und Lob und zwar nicht zu knapp!
- Gibt ein Narzisst freiwillig Geschenke? Ja schon, wenn es sie mal überkommt zwangsbeglücken sie auch schon mal und warten eigentlich auf tobenden Beifall. Ob einem diese Geschenke überhaupt wirklich gefallen oder nicht, ist ihnen aber schon wie vermutet völlig egal. Denn Gefühle von anderen können sie nicht wahrnehmen. Es ging nur um den Beifall,,,
- Innerer Antreiber oftmals "Sei stark"! und "Streng Dich an"! Der Narzisst zeigt auch keine Gefühle, denn dann wäre er schwach und abhängig, das sind für ihn große Ängste. Das kann dann einen Narzissten ganz unrund und sogar schlaflos machen.
- Darum, Schwäche gibt es sicher keine, zumindest sicher niemals eine von außen zu erkennende.
- Kritik von anderen liegt ihnen gar nicht und brechen dann sofort und gern solche unangenehmen (bösen) Kontakte ab. Denn viel lieber kritisieren sie und das können sie wirklich gut. Dabei idealisieren sie sich selber als die Perfektion in Person und sitzen irgendwann allein im Elfenbeinturm fest und schmollen. Man soll aber auch diesen Menschen mit dieser Persönlichkeitsstruktur nicht nur unrecht tun, auch sie haben Stärken! Man kann Narzissten beruflich da einsetzen wo Gefühle und Einfühlungsvermögen eben fehl am Platz sind. z.B. als Mafiosi. Oder gern auch als aktuelle Vertretung von Mr. Trump, Kritiker usw., überall halt wo man knallhart anderen von oben herab ohne Hemmungen die Meinung "Vor den Latz knallen darf". Aber Narzissten sind auch gut als Führungskräfte und natürlich auch im Verkauf gut einzusetzen, da sie sich wie ein Windbeutel großartig aufblähen können. Das macht Eindruck! https://www.trend.at/service/karriere/narzissmus-fuehrungskraeften-epidemie-362046 Denn wenn ihnen der Beruf Spass macht, überträgt sich ihr Ego 1:1 auf die Arbeitsstelle, sieht sich mit der Firma und dem Ego eins und geht hier gern fleißig, wenn notwendig auch überaus lustvoll-freudig über Leichen. Als Angestellte(r) gibt's aber leider dann teilweise Stress mit dem Chef, denn der hat in Augen des Narzissten sowieso nichts zu sagen, denn offiziell Chef ist logischerweise immer wer? Klar, der Narzisst. Auch wenn Narzissten Angestellte sind, wissen Sie den Chef wunderbar zu manipulieren ... Nur wehe, die Freude am Beruf geht verloren, wehe der Chef wagt es gar zu kritisieren oder verweigert seine Manipulation... Ah ja, als Gerichtsvollzieher weinenden Menschen das letzte zu nehmen, oder vor allem auch Henker wären möglicherweise ebenso ausgezeichnete Berufswege! Ich frage mich, überzeichne ich hier? Vielleicht nicht, denn ich machte die Erfahrung bereits.
- Leider tendieren Narzissten auch oftmals andere herunterzustellen, um selber besser dazustehen und um Macht über den anderen zu demonstrieren. Dadurch das sie auf andere ständig auf irgendeine Weise hinzeigen, können sie sich noch viel besser, überlegener und auch wertvoller fühlen. Sie glauben sie stechen dann endlich deutlich als Person aus der Masse hervor. Dass es dann den anderen schlecht geht, oder sie andere oft grob damit verletzen, können sie von ihrer narzisstischen Persönlichkeit her gar nicht wahrnehmen.
- Mit dem Vergeben haben sie es auch oft nicht so sehr und können ewig wegen Kleinigkeiten grollen und sogar teilweise grausam Rache üben.
- Zum Schluss um diese 3 Überzeugungen geht es einem Narzissten, sie tun alles dafür um diese ständig bestätigt zu bekommen. Sinngemäß aus "Alltagsnarzissten" I. und F. Wandel : 1. Einzigartigkeit: (aus der Angst niemand zu sein, verloren in der gesichtslosen Masse), er hat auch Schwierigkeiten alleine zu sein, denn dann fühlen sie innere Leere, Sinnlosigkeit, extreme Langeweile, Einsamkeit. 2. Unsterblichkeit und Unverletzbarkeit: Schönheitskult, Schönheitsops, Fitnesswahn, Austausch der alternden Partner, weil sie deren Spiegel der Vergänglichkeit an sich selber fürchten. 3. Allmacht: Angst vor dem Ausgeliefertseins an die Macht anderer. Da die Grundüberzeugung eines Narzissten ist nicht geliebt zu werden, wundern sie sich teilweise sogar sehr, wenn sie etwas geschenkt bekommen. Und strafen es! Ich habe das selber mit einer Narzisstin erlebt, sonst würde ich es nicht glauben können. Weiter führt Wandel und Wandel aus, dass sie eben sehr sozial begabt sind, Meister in verführen und manipulieren. Die Macht damit andere zu lenken zu können gibt ihnen ein berauschendes Gefühl. Leider hält diese Droge leider nicht lange und es muss ständig und neu bestätigt werden. S. 60.
Als Narzisst würde man in Österreich vielleicht umgangsprachlich als "eitlen, ignoranten Pfau" bezeichnen., in Deutschland vielleicht "so ein selbstverliebtes A....sch". Leider merken viele durch die schöne bunte, schillernde Fassade das erst nach einem Weilchen, daher Augen auf bei ach so verführerisch schillernden Pfauen.
Narzissten denken also generell immer zuerst an sich an ihr kleines inneres Kind. Das ist ihr inneres Weltbild (im NLP heisst das auch Landkarte) nachdem sie handeln. Sie können andere Personen, vor allem ihre Gefühle nicht wahrnehmen, das kann nicht oft genug wiederholt werden, wenn man diese Persönlichkeitsstruktur verstehen möchte. Empathie ist für sie ein Fremdwort. Empathie bedeutet grob umschrieben, sich in andere Menschen hineindenken zu können. Und die Fähigkeit sich ehrlich zu fragen und ausmalen zu können, wie meine Handlung sich jetzt auf andere auswirkt haben sie einfach nicht. Natürlich kommen Narzissten mit ihren Mitmenschen irgendwann in sehr schwierige Situationen. Denn wenn sie immer loslegen, ohne je irgendwie an andere und vor allen an deren Gefühlswelt zu denken, ist irgendwann riesengroßes Drama vorprogrammiert. Das hinterlässt bei den Menschen mit denen sie zu tun haben nur verbrannte Erde. Dann ziehen sie weiter und das Spiel geht von vorn los.
Und bitte vielleicht jetzt nicht mit dem Vorschlaghammer durch seinen Bekanntenkreis gehen. Jeder von uns hat mal mit ein (hoffentlich nur ein klein wenig) Narzissmus zu kämpfen. Echte Vollblut-Narzissten gibt es zwar auch genug, diese sind auch am Fortschreiten des Wahnsinns und der Ignoranz auf diesem Planeten führend beteiligt. Vor allem aus diesem Grund: Sollten einem selber o.a. Eigenschaften bei einem selber öfter mal unterkommen, rote Warnlampen an, Kopf und vor allem Gefühle für andere einschalten!! Denn man kann auch noch im späteren Leben einige solcher Züge annehmen. Liebe Deinen Nächsten oder so ähnlich...
Wie wird man eigentlich Narzisst? Narzissten verstehen.
Wir werden die Narzissten dieses Planeten aber jetzt sicher nicht hassen! Hass bringt nichts, dem Narzissten ist das sowieso egal, Hass vergiftet einen nur selber. Und das macht krank, daher wer will das schon? Hass auf Narzissten soll auch nicht Sinn und Zweck dieses Blogs sein. Es geht mehr um das Verstehen dieser oft rätselhaft erscheinenden Persönlichkeitsstruktur, die viele Menschen einfach verstört. Damit wenn man mit Narzissten zu tun hat, sich selber vor deren toxischer, manipulierender Auswirkung schützen kann. Also um mit ihnen doch irgendwie auszukommen und sich selber nicht einwickeln zu lassen.
Und so unsympathisch und abstoßend ein solches Verhalten erscheint, so traurig sind doch die Hintergründe solcher, eigentlich absolut bemitleidenswerter Menschen! Man sollte vielleicht auch hier immer die Hintergründe eines solchen Verhaltens erforschen, bevor man innerlich gefühlsmäßig bewertet. Und ändern kann sich sowieso jeder, wie viele Menschen haben das schon bewiesen!
Oftmals passierte der Grundstein zum Narzissten schon in der Kindheit, meistens sogar schon sehr früh um die 5 Jahre herum. Sie fühlten sich als Kind schon einfach nicht richtig geliebt und wahrgenommen. Es gab zu wenig Aufmerksamkeit und vor allem glaubten sie viel zu wenig Liebe bekommen zu haben. Viele hatten auch Probleme mit der Bindung an die Eltern. Ob das nun wirklich so wahr, oder nur so vom Kind empfunden wurde, ist egal. Das Kinde glaubte es jedenfalls und handelte.
Darum schauen sie nun besonders gut auf sich, dass wenigstens einer sie liebt - nämlich man sich selber. Und sie wollen auffallen, damit sie eben auch sicher wahrgenommen werden und nicht so übersehen wie in der Kindheit. Sie verwechseln Bewunderung mit Liebe. Das ist also schon auch ein wenig tragisch und traurig, wenn man an so ein hilfloses Kind denkt, das so stark drunter litt und das halt keinen anderen Ausweg wusste, als solch irrige Gedanken.
Irgendwann sind Narzissten halt absolut einsam und leiden unter Depressionen und völliger innerer Leere, darum sind sie oft so ruhelos und ständig beschäftigt, damit sie bloß nicht zum denken kommen. Sie laufen daher in Wirklichkeit vor sich selbst davon. Sie wollen sich ihre eigenen Fehler auch nicht ansehen, das wäre, denken sie, der pure Alptraum, obwohl die Lösung. Und auf diese Weise kommen sie aus dem Narzissmus in den meisten Fällen niemals raus.
Aber keine Angst, wie es heißt: "Jeder ist seines Glückes Schmied!" Jeder kann seine Persönlichkeitsstruktur ernsthaft überdenken und es mit etwas Mühe und Kampf schon auch mit Sicherheit ändern! Die Frage ist nur ob man das auch möchte, denn viele Narzissten haben sehr viel Freude an ihrem Handeln. Denn es fühlt sich einfach so gut für sie an, Macht auszuüben und der Allerbeste (in ihren Augen) zu sein. Aber Nachteile von Narzissmus gibt es eine Menge, es kostet viel (materielles zum Prahlen usw.), man wird irgendwann von niemanden mehr beachtet und geliebt. Wer sich erinnert, das ist eigentlich genau das, was das Verhalten im Kindesalter ursprünglich eigentlich ausgelöst hat, man fühlte zu wenig Liebe von seinen Eltern und wollte wahrgenommen werden. Und so sorgt man unterwusst durch Narzissmus-Gehabe, dass sich dieser Glauben weiterhin als wahr erweist, eigentlich ohne Worte oder?
„Narzissmus ist eine unglückliche Liebe zu sich selbst. Man blickt in den Spiegel, und das Spiegelbild zerrinnt. Man sucht sich immer, und man trifft sich nie.“ ―Wolfgang Joop
"Der Narzisst kann die Welt zwar intellektuell, aber nicht emotional als eigenständige Welt wahrnehmen." Erich Fromm, "Die Kraft der Liebe."
Wie kann ich aufhören Narzisst zu sein?!
Ein Narzisst wird sich zwar sehr schwer tun, dieses Persönlichkeit einfach so aus eigener Kraft abzulegen. Sogar zusammen mit einer Hilfe wird es kein Spaziergang werden, nämlich für die Hilfe selber,,, Aber vielleicht gibt es dennoch Narzissten die es wirklich versuchen möchten? Geben wir ihnen eine Chance!? Es wäre immerhin ein Beginn, besser als nichts. Und an Narzissten: Die Menschen würden das auch ganz sicher bewundernd zur Kenntnis nehmen, was man da geschafft hat. Versprochen, man kann nur gewinnen!
- Kernfrage: Was hat mir mein narzisstisches Handeln bisher MIR selber wirklich gebracht? Und will ich das wirklich weiter so?
- Materielle Erleichterung: Wie wär's wenn man endlich sich von überflüssigen Materiellen trennt? Das macht einem leicht und frei und erleichtert es die toxische Persönlichkeit gleich mit ab zu legen, weil man nichts mehr zum blenden hat. Wahre Werte kommen von innen. "Außen hui - innen pfui" ablegen und gern auch mal heftig umkehren wirkt überaus heilsam.
- Aufhören leere Bestätigung ("Huldigungen") durch andere zu suchen, nur um sein Selbst aufzubauen: Sonst ist man leider abhängig. Das will doch keiner, oder? Freunde sind nicht die, die einem bewundern, weil man eine schöne Fassade hat. Freunde sind auch nicht dazu da, damit sie nur hervorholt, weil sie einem Beifall geben, weil sie so von einem geblendet sind. Echte Freunde sind die, die einem auch in zerschlissenen Lumpen und mit Ecken und Kanten lieben und alles für einen tun. Und das gern auch Tag und Nacht und jederzeit. Warum? Weil sie einem nehmen wie man ist und weil auch immer was von einem selber an sie zurückkommt (Keine Fassade! Werte, liebe ehrlich gemeinte Worte, Empathie und gutes Gefühl usw.)! Freunde sind nicht dazu da unseren eigenen Selbstwert zu heben, Freunde sind auch kein applaudierender Hofstaat. Freunde sind Menschen, mit denen man eine Bindung eingeht. Freunde sind Menschen die man wirklich mag, mit denen man sich beschäftigt, teilweise auch hineinversetzt, aber auch kritisch betrachten darf. Das selbe dürfen Freunde auch umgekehrt! Oh ja, das Recht hat jeder! Freunde werfen einem aber wegen Fehler oder Kritik nicht weg. Ganz im Gegenteil, man ist froh über diese Rückmeldungen (Feedback), weil man selber daran wächst und einen die anderen dafür wirklich lieben!
- Aufhören zu jammern: Bewusst werden wie oft man eigentlich jammert und anklagt. Das wäre schon mal ein guter Anfang. Eine Hilfe der man vertraut und die man nicht übertrumpfen möchte (jaaaaa, das wird nicht leicht, ich weiß...) wäre dabei überaus hilfreich.
- Spiritualität kann sehr hilfreich sein, ich gehe sogar weiter und behaupte ohne dieser wird es ziemlich unmöglich werden! Denn unsere Welt heutzutage fördert Selbstsucht und damit auch Narzissmus, täglich ein wenig mehr. Was wird uns täglich eingetrichtert was wir nicht alles brauchen um "wichtig" zu sein und "gesehen" zu werden! Man sollte dann denken dass wir alle nicht unsterblich sind. Was bringen dann noch bunte Fassaden? Der ganze Ramsch müsste einem ins Grab mit hineingeschüttet werden, wo er dann ohnehin auch verrottet.
- Empathie: Wie wärs wenn man sich mal täglich übt sich in einen anderen bestimmten Menschen hineinzudenken? Wie täglich einen Menschen (aufrichtig!) fragen wie es ihm geht. Dann aber auch genau zuhören, was er sagt und nachdenken was das nun bedeutet. Sonst (unaufdringlich) nachfragen. Wie fühlt sich das für ihn vielleicht an, was er mir da sagt? Und vielleicht auch gleich Hilfe anbieten, einfach andere aufbauen versuchen. Dann auch aufmerksam bemerken was einem selber das gibt Anderen zu helfen! Übung macht den anziehenden, beliebten, herausstechenden Empathie-Meister. Echtes Interesse an anderen haben wollen. Fühlen lernen, sich selber, wer bin ich? Was fühle ich genau? (Jammern und Selbstmitleid wie bereits erwähnt dringend vermeiden!). Sich ganz in eine andere Person hineinversetzen, so tun als wär man der andere. Ja, das ist für Narzissten echt eine Mammut-Aufgabe! Einfach, aber üben, üben, üben macht den echten Charisma-Meister. Den gefühlvollen Meister, den Menschen auch ohne Fassade anziehend finden, weil er in anderen gute Gefühle auslöst. Der Mensch, der ganz pur so gut und schön heraussticht, aus der heute so selbstsüchtigen, langweiligen grauen Einheitsbreimasse! Das ist doch vielleicht wirklich ein Bonus für einem selber, oder?! "Urteile nie über einen anderen, bevor Du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gelaufen bist!" Indianisches Sprichwort Empathie lernen: GFK Navigator für Gefühle, zum Empathie lernen.
- Emotionale Erpressung beenden wollen: Endlich aufhören zu sagen und aufhören emotional zu erpressen: "Duuuuu magst mich nicht, weil sonst würdest Du...". Hat einem die Kleinkindeinstellung schon je einmal irgendetwas gebracht?! Wenn ja, dann würde ich mir auch gleich noch Windeln anziehen und einen hellrosa Schnuller und Strampler zulegen! Genau, das bringt rein nichts, vor allem: Einem selber nicht!
Gut, der Narzisst fragt sich nun mit Sicherheit schon wieder: Was habe ich nun wirklich davon meinen inneren Tyrannen, mein kleines trotziges Kind zu bekämpfen? Gut nochmal: Vielleicht das erlösende Gefühl doch wirklich wegen seiner Selbst geliebt zu werden? Ein gutes inneres Gewissen, endlich frohe, heitere Leichtigkeit, gute Freunde die sich wirklich für einen als Person an sich (ohne bunte Protz-Fassade und materiellen Ramsch) interessieren?
Und war da nicht noch was?
- Ah, genau da waren ja noch Kinder! Kinder von Narzissten leiden oft heimlich: https://www.huffingtonpost.de/shahida-arabi/luegen-eltern-trauma-ausloesen-kinder_b_13969274.html "Kinder egozentrischer Eltern. Eine Kindheit mit narzisstischen Eltern bewältigen", von Nina W. Brown.
Hilfreiche Links: https://karrierebibel.de/narzissmus/ Alltagsnarzissten von Ingrid und Fritz Wandel https://umgang-mit-narzissten.de/
Narzissten leben von Bewunderung statt von Liebe: Bei schweren Fällen: Provokative Therapie, nach Frank Farelly. https://www.n-tv.de/leben/Darum-scheitern-Beziehungen-mit-Narzissten-article21544322.html
Umgang mit Narzissten (als Chef, Angestellte, Partner oder Kind)
- Sich vom Auftreten nicht blenden lassen. (Viele stellen sie sich z.B. den Chef halt dann in Unterhose vor usw. Ich weiß die Meldung jetzt bringt Narzissten auf die Palme, daher bitte falls welche dabei sind groooßzügig überlesen). Die eigene Meinung niemals verlieren, immer auch kritisch bleiben! Narzissten haben nämlich viele Phantasien. Stichwort: Abgrenzung. Grenzen aufzeigen. "Lass Dich nicht einwickeln."
- Hier ist ein kleines Kind versteckt: Nicht vergessen, warum sich der Mensch zu einem Narzissten entwickelte. Das kleine, hilflose verzweifelte Kind sehen, dass sich nicht geliebt und gesehen fühlte. Bewusst!
- Immer Loben. Er braucht es wie die Luft zum atmen. Warum auch nicht, wir sollten einander alle viel mehr wertschätzen!
- Nicht zu viel erwarten. Denn da ihnen die Empathie fehlt wird es immer wieder zu "interessanten" Situationen kommen, wenn es um Gefühle geht. Sie sind aber gut, wenn es um andere Themen geht. Für die Gefühlsebene braucht es dann andere Personen zum Austausch.
- Der Narzisst möchte einzigartig sein. Aber niemand kann dazu das Recht pachten! Jeder Mensch ist gleich viel wert. Stichwort: "Ich bin ok, Du bist ok." Das eigene Selbstbewusstsein stärken. Sonst wird man irgendwann immer kleiner und kleiner werden, bis man gar keine Luft mehr bekommt! Ihm wäre das nur allzu recht.
- Verstehen, Narzissten vertragen zu viel Nähe einfach nicht. Nur wenn sie was wollen. Sie kommen sicher nicht, wenn man selber etwas will und der Narzisst aber nicht. Umgekehrt erwartet aber von anderen, dass sie sich nach seinen Gefühlen richten und man sofort springt. Man kann dann noch so viel schimpfen, es wird sich nichts daran ändern.
- "Ich mache was ich will und Ihr richtet Euch gefälligst danach!": Ich musste einmal beruflich mit einer Narzisstin auskommen und nein nicht als Chef. Sie war z.B. telefonisch nie erreichbar, hat auch niemals abgehoben oder je zurückgerufen (= Ich habe die Macht). Wenn bei ihr was nicht passte, sollten alle sofort springen. (inkl. der Chef!). Das wär halt ihr Wunsch bzw. innerer Drang gewesen... Das war für mich sehr interessant zu beobachten und überaus lehrreich was diesen Menschenschlag betrifft. Auf die Dauer geht so was leider nicht gut und sie müssen auch beruflich weiterziehen. Narzissten sind besser Chefs, das ist ihre Rolle und das Überlegenheitsgehabe fällt nicht so sehr unangenehm und verstörend auf.
- Konsequenzen: Ersuchen und bitten ist oft völlig wirkungslos. Allerdings verstehen sie laut Wandel und Wandel Konsequenzen, sie nennen es in ihrem Buch "Alltagsnarzissten" auch "Sprache der Macht". "Wenn Du nicht, dann..." dabei aber unbedingt freundlich sein und daher auch
- bewusst Überlegenheitsgehabe vermeiden. Das gibt nur (vermeidbaren) Stress. Der Narzisst hat das "Überlegenheitsprogramm" fix eingebaut, kann es bestenfalls gut unterdrücken.
- Aggressive Ausbrüche ignorieren (versuchen). Sonst gute Ohrenstöpsel verwenden. Es gibt auch unsichtbare , z.B. für den Beruf.
- Nicht auf Machtspiele einsteigen, davon gibt es leider ständig welche, manche sind verdeckt, andere ziemlich offensichtlich. Damit will der Narzisst seinen Selbstwert stärken. Auch auf keinen Fall immer nachgeben oder "nach der Pfeife tanzen", da man sonst in das "Narzissten-Universum" hineingezogen wird, wo es nur die eine Sonne gibt. Und vielleicht irgendwann den Verstand verliert, weil wir das nicht verstehen und fühlen können, was Narzisst sein eigentlich bedeutet.
- Respekt: Auf keinen Fall Narzissten herabsetzen oder demütigen versuchen. Das ist die Kernverletzung nicht geliebt zu werden und sich klein zu fühlen. Das gibt immer Stress und zwar sowas von.
Viel Erfolg!