Was ist nun Burnout genau?
Jetzt hat es eine Bekannte mit Burnout erwischt. Schon wieder! Ich kenn jetzt schon so viele. Da macht man sich schon seine Gedanken über das Warum.
Burnout soll es laut Ansicht einiger Ärzte aber eigentlich gar nicht geben, also als eigenständige Krankheit selber, so wie Grippe, Masern, Husten usw. Burnout ist laut Schulmedizin eine Art Depression, wo man echt sehr müde ist und im Leben ein wenig der Spaß fehlt. Ich finde es auch schwer Burnout von einer anderen Depression deutlich abzugrenzen. Es scheint irgendwie zu verschwimmen. Also wenn ausreichend Serotonin und Dopamin im Körper vorhanden ist und keine Nebennierenschwäche, noch Schilddrüsenunterfunktion besteht, sollte man, wenn dies allein keine Linderung bringt, vielleicht doch auch noch weitere Strategien anderer Art erwägen. Ich bin großer Fan der sogenannten Transaktionsanalyse bzw. NLP. Sicher die heutigen Zeiten sind generell nicht optimal was das Stressgefühl angeht, das einem jeder mit Gewalt noch zusätzlich 24 Stunden lang "reindrücken" will.. Stichwort: Soziale Medien, Handy, Dauererreichbarkeit usw.
Ansatz 1: Den inneren "Sau-Hund" aufspüren
Burnout hat meistens einen sogenannten fleißigen inneren Antreiber. Siehe hier. Eine innere Stimme also die uns im Verborgenen tüchtig antreibt.
Dieser Antreiber treibt einem zu immer höheren Leistungen, auch wenns einem schon lange reicht, gibt der Antreiber oft noch immer keine Ruhe und legt sogar gern noch tüchtig nach. Also ein wirklich unguter Geselle! Der/die inneren Antreiber kommen aus der Kindheit, von unseren Bezugspersonen. Die sich dessen aber nicht unbedingt bewusst waren. Und ja, sie haben uns geliebt und ihr Bestes gegeben! Das wird nämlich kein Sündenbock-Blog für arme, geschundene Kinder... denn "Jeder ist seines Glückes Schmied."
Ich hab auch einen, ich bin ganz ehrlich. Meiner heißt "Beeil Dich!" Das schaut in der Praxis so aus, dass dann in der Küche 4 Kochtöpfe voll aufgedreht am Herd stehen, ich nebenbei am Computer schreibe, Bürodienst verrichte, ein Bild male und mir weil es grad passt noch nebenbei die Haare schneide. Resultat: 4 durchgeheizte Kochtöpfe und ev. noch eine abgebrannte Küche, interessante Frisur usw....
Also es lohnt sich durchaus sich mit diesen Antreibern mal auseinanderzusetzen, wenn man entspannter sein möchte.
Meistens kommen diese fieser Antreiber natürlich von unseren Eltern, Vater oder Mutter, das ist uns aber oft auch gar nicht richtig bewusst.
Bei Burnout-Gefährdeten ist das oftmals der "Streng Dich an!" oder auch "Sei den anderen gefällig".
Solche Personen fordern von sich immer mehr und mehr. "Es ist nie genug, ich muss mich noch mehr bemühen, usw."
Es ist so, als würde man noch immer die Eltern in uns hören und uns, obwohl diese oft gar nichts davon ahnen, unsere Gefühlswelt auf diese lästige Weise beeinflussen. "Streng Dich an!!", "Sei perfekt!". Als bittere Draufgabe: "Sonst bist Du nichts wert"! "Sonst achten wir Dich nicht!" oder "Mach es allen recht!" "Sonst mag Dich keiner!" usw. Dabei haben die Eltern das sicher nie so gemeint, wir selber Menschen sitzen solchen Illusion gern auf. Kinder beobachten gut und ziehen ihre eigenen Schlüsse. Diese Schlüsse nach denen wir unbewusst handeln, ziehen sich hinein bis ins Erwachsenen-Leben, bis wir den Faden selber bewusst ganz durchschneiden und Stopp! rufen.
Die betroffenen Personen fühlen oft auch immer weniger. Sie fühlen sich dazu irgendwie geteilt. Auf der einen Seite nur leisten müssen, auf der anderen Seite Angst zu wenig zu bringen. So bleibt die Lebensfreude gern mal auf der Strecke. Und die individuelle Persönlichkeit wird nicht mehr bewusst wahrgenommen.
Oftmals haben Betroffene auch das Problem wenn sie gelobt werden, sie glauben dann sie müssen als Dank, dann sofort noch viel mehr leisten.
Die inneren Antreiber sind aber auch dazu in der Lage allen Personen mit denen wir zu tun haben, die Maske der Urheber dieses Befehls aufzusetzen. Uns so arbeiten wir oft dann so als würden wir dem Chef die Maske unseres Vaters oder unserer Mutter aufsetzen und weiter geht's mit: "Streeeeng Dich ordentlich an!" Denn unsere Eltern sollen doch zufrieden sein mit uns und uns liebhaben. Das Programm läuft aber unbewusst ab. Wir merken das daher nicht, handeln aber dennoch danach.
Daher als erster Weg aus dieser Misere, ist es vielleicht am aller wichtigsten diese inneren Antreiber bewusst zu erkennen und diese mit "Erlaubern" rigoros auszulöschen. Manche stellen sich auch vor, dass sie die Antreiber endgültig beim Klo runterspülen. Wenn ja, aber bitte gleich mehrmals die Spülung betätigen, dass sie wirklich ganz und dauerhaft verschwinden!
Die Erlaubersätze zum Löschen von inneren Sklaventreibern finden sich hier:
Die Erlauber-Sätze die einem am besten gefallen und zusagen einfach auf den Spiegel kleben, oder auf den Kühlschrank. Und 2 mal täglich laut vorlesen. Vor dem Schlafen gehen und nach dem Aufstehen. Bei einer Bekannten wirkte das Wunder. Ich kann es bis jetzt noch immer nicht fassen wie gut ihr das tat. Kein Wort mehr von "Ich kann nicht mehr, ich habe bald ein Burnout!" Sie hatte sich jahrelang selber unbewusst heftig sabotiert. Sehr oft ist es hilfreich sich zu fragen, "Für wen strenge ich mich nun wirklich so an?" Viele hören dann sogar sehr deutlich die Stimme, der uns (unbewusst) den fiesen Antreiber-Floh ins Ohr setzte...
Ansatz 2: Hallo? Sind da irgendwelche "Maschengefühle"?
Dazu haben manche Eltern den Kinder unbewusst gewisse Emotionen "verweigert", bzw. das Kind merkte, diese kommen gar nicht gut an. In manchen Familien werden halt einfach gewissen Emotionen nicht akzeptiert. Kinder merken so was schnell. Daher haben die Kinder diese Gefühle einfach weggesperrt und den Schlüssel weggeworfen. Sie durften also nicht ganz "Ich" sein, sondern eher so wie die Bezugspersonen sich das vorstellten. Um welche Emotionen geht es meistens? Wut oder Zorn, kein Wunder, das geht den meisten Eltern natürlich auf den Senkel. Aber ganz verbieten sollte man auch Wut, vor allem in einem angemessenen Rahmen, vielleicht nicht unbedingt. Oder die Eltern konnten es nicht ertragen wenn das Kind traurig war: "Komm iss, hier hast Du einen Berg von Süßigkeiten, dann geht's Dir wieder gut!". Viele essen dann unkontrolliert, statt traurig zu sein.
Aber manche Eltern waren vielleicht von der Emotion Angst irritiert oder sie wurde einfach ignoriert (Stichwort Strokes), da kann es dann sein, dass man mit Wut besser weiterkam und endlich Aufmerksamkeit, positiv oder negativ war dem Kind egal, errang. Auch nicht unbedingt das Wahre, denn Kinder tendieren dazu, diese "verbotenen" Emotionen ganz banal und heftig mit gerade passenden Ersatzgefühlen (laut Transaktionsanalyse Maschengefühle) zuzudecken, wie eben Trauer, Angst, Wut usw. Das bedeutet im Klartext, dass es wenn es zu gewissen Stress-Situationen kommt die der Kindheit ähneln, wie z.B. Der Chef schreit mich an, ich anfange wie ein kleines Kind zu weinen. Oder in stressigen Situationen ständig total wütend werde und ziemlich cholerisch und fange an lautstark zu schreien. Oder statt Angst zu haben, rase ich mit dem Auto wie ein Wahnsinniger.
Ich konnte solche oft eigenartig anmutenden Situationen schon oft beobachten. Ja, ich kannte auch Maschengefühle der Kindheit von mir selber! Aber das war einmal. (Stichwort: Klospülung ...)
Und zusätzlich stehen dann irgendwie noch diese fiesen Sklaven-Treiber-Antreiber da, die einem so lieb und treu durchs Leben begleiten. Also Antreiber im Klo runterspülen. Maschengefühle "aufklatschen", danach ebenso im Klo entsorgen. Gefühle die der Situation nicht angemessen sind:
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Angst ist z.B. angebracht, wenn ich als Fußgänger am Schutzweg fast ein Auto übersehen hätte, oder mir gerade in dem Moment die Küche abfackelt, oder ich gerade in einem Unfallauto sitze, dass kurz davor ist zu explodieren (Angst-Bezug also: unmittelb. Zukunft). Die Angst hat mich zum raschen Handeln gebracht und so verhindert in diesen Situationen getötet wurde.
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Oder Trauer, wenn (in der Vergangenheit) ein geliebter Mensch verstorben ist, um diesen Verlust ganz zu verarbeiten und auch mal wieder lachen zu können.
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Oder Wut, wenn im Moment (Gegenwart) sich wer mir gegenüber ziemlich unflätig benimmt, ich frustriert bin und handle, damit ich die Situation verändere. Außerhalb dieses Zeitbezugs sind meistens Maschengefühle am Werk, die man auch mal überdenken könnte!
Übung: An Situationen denken, auch an welche in der Kindheit wo man gewisse Gefühle gleich wie heute noch immer wieder wie automatisiert erlebe. In welchen Situationen war/ist dies genau der Fall? Wer war damals dabei? Welche Gesichter kann ich dabei sehen? Körperliche Symptome ebenso dazu überlegen. Sich bewusst machen, dass dies die Vergangenheit ist und nichts mit dem Hier und Heute zu tun hat. Ich kann heute ganz anders reagieren, rationell und als Erwachsener. Genau so wie ich das möchte.
Das funktioniert, hab es selber probiert, das bringt einem wirklich viel ins rationale Erleben im Hier und Jetzt rein zu kommen!
Vor allem darauf achten, dass das mit Maschengefühlen zugemüllte, schon ewig zugedeckte Bedürfnis endlich im Hier und jetzt erfüllt wird. Sonst hört das nie auf...Hier kann man natürlich auch Therapeuten zu Rate ziehen, also wie man will.
Mehr zu Maschengefühlen in "Die Transaktionsanalyse" von Ian Stewart und Vann Joines. Der "Begründer" der Maschengefühle und der Transaktionsanalyse war der Psychologe Eric Berne. "Spiele der Erwachsenen".
3. Warum bin ich liebenswert und wichtig?
- Aufschreiben, warum man auch ohne Anstrengung ein wichtiger Mensch ist und vor allem warum auch liebenswert.
- Für wen bin ich auch ohne Anstrengung liebenwert und wertvoll?
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Ebenso sichtbar aufhängen und 2 x täglich durchlesen! Die Übung so lange durchführen bis man es selber glaubt, fühlt und
wirklich bewusst versteht.
4. Wer ja sagt, darf auch sicher nein sagen!
- Täglich "Wer ja sagt, darf auch nein sagen" üben! Vor allem wenn man sich gestresst fühlt und sich zu wieder einmal zu viel aufgehalst hat.
- Sich von den Erwartungen anderer abgrenzen lernen, ohne natürlich wen grob vor den Kopf zu stoßen. Ich meine also damit man sollte jetzt sich nicht völlig von anderen abgrenzen. Beispiel: Bei einem feierlichen Restaurantbesuch lautstark Rülpsen, oder wen eine Ohrfeige geben, auch wenn ich große Lust dazu hätte...usw.
- Banal und laut auch mal "Nein, danke!" sagen lernen, genauso wie ein kleines Kind! https://www.zeitzuleben.de/5-tipps-zum-nein-sagen/
5. Energie tanken!
- Tun was einem Spaß macht, auf das innere Kind hören und dabei sein rationelles Erwachsenen-Ich nicht außer acht lassen, damit man sich nicht allzu weh tut beim Übermütigsein...
- Sich Streicheleinheiten abholen!
- Regelmäßig zur Rückenmassage! Da gibt es vielleicht sicher ein paar Verspannungen.
- Bauchatmung antrainieren! http://www.karate-stjohann.at/index.php?id=304
- Kreativ sein lernen. Kreativität entdecken und etwas erschaffen.
- Lernen was einem wirklich gefällt und wirklich gut tut.
- Wieder mal Kind sein. Sich mal frei nehmen und einfach tun was einem gefällt. Wenn sich an diesem Tag wieder ein Antreiber meldet, dann gleich wieder Erlaubersätze auspacken und symbolisch die Sklaventreiber hinunterspülen. Mehrmals hintereinander Spülung drücken. Sicherheitshalber!
- Das Motto ist vielleicht hilfreich dabei: "Kannst du nicht allen gefallen durch deine Tat und dein Kunstwerk, Mach es wenigen recht; vielen gefallen ist schlimm." Friedrich von Schiller
- Man braucht nicht immer von wen eine Bestätigung, wenn es einem selber gefällt und gut tut reicht das!
- Bewegung! Vielleicht 10000 Schritte pro Tag? Das macht nicht müde, sondern munter.
- Wichtig, auch wenn man müde ist, sich nicht gehen lassen. Stichwort guter, positiver Stress.
- Sich um erfüllende Beschäftigung bemühen, die einem gut tut, das Vergnügen darf nicht zu kurz kommen.
- Sich beim Hobby ausüben nicht wieder stressen! Sich danach auch Belohnen und entspannen.
- Burnout
Hinweis: Rein informative Homepage! Ich übernehme keinerlei Haftung meiner Angaben, noch für etwaige Folgen. Bei gesundheitlichen Beschwerden und Burnout, Depressionen usw. immer den Arzt aufsuchen!